11. Juli 2025
Mallorca ist nicht nur ein Urlaubsziel, sondern auch eine Insel mit jahrtausendealter Geschichte. Von Römern über Mauren bis zur Neuzeit – hier erfährst du, wie sich Mallorca über die Jahrhunderte entwickelt hat.
Mallorca begeistert heute mit türkisblauen Buchten, charmanten Dörfern und mediterranem Flair. Doch hinter der beliebten Ferieninsel steckt eine lange und bewegte Geschichte – von prähistorischen Kulturen über römische Eroberer bis hin zur Entwicklung zum touristischen Hotspot.
Ein Blick zurück lohnt sich – denn Mallorcas Vergangenheit hat die Insel geprägt, wie sie heute ist.
Die ersten Spuren menschlicher Besiedlung reichen bis etwa 2000 v. Chr. zurück. Besonders markant: die Talayot-Kultur, die auf Mallorca und Menorca große Steintürme („Talayots“) und Siedlungen errichtete. Diese Megalithbauten sind bis heute erhalten, zum Beispiel in Capocorb Vell im Süden der Insel.
Die Talayot-Zeit (ca. 1300–500 v. Chr.) war geprägt von Ackerbau, Viehzucht und beeindruckender Steinarchitektur – eine faszinierende Epoche, von der viele archäologische Funde zeugen.
Im Jahr 123 v. Chr. nahmen die Römer Mallorca ein und gründeten zwei Städte: Pollentia (heute Alcúdia) und Palma (damals „Palma de Mallorca“). Die Insel wurde in das Römische Reich eingegliedert und profitierte von dessen Infrastruktur, Verwaltung und Handel.
Reste dieser Zeit – wie das römische Theater in Alcúdia – sind bis heute zu besichtigen.
Nach dem Zerfall des Römischen Reichs folgten verschiedene Eroberungen, doch im 8. Jahrhundert übernahmen die Mauren (muslimische Araber aus Nordafrika) die Kontrolle über die Balearen.
Sie brachten neue landwirtschaftliche Techniken, ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem und prägten die Sprache, Architektur und Kultur. Viele Ortsnamen auf Mallorca – etwa „Banyalbufar“ oder „Alcúdia“ – stammen aus dieser Zeit.
Im Jahr 1229 eroberte König Jaume I. von Aragón die Insel zurück und gliederte sie in das christliche Königreich ein. Die islamische Bevölkerung wurde größtenteils vertrieben oder zwangsbekehrt. Unter Jaume entstand das Königreich Mallorca, das später Teil der Krone von Aragón wurde.
Palma entwickelte sich in dieser Zeit zu einem wichtigen Handelszentrum im Mittelmeer.
Zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert war Mallorca immer wieder Angriffsziel von Piraten – besonders aus Nordafrika. Zur Verteidigung wurden viele Wachtürme an der Küste errichtet, von denen einige noch heute gut erhalten sind.
Im 18. Jahrhundert verlor die Insel nach und nach an wirtschaftlicher Bedeutung und wurde zu einem eher abgeschiedenen Teil Spaniens.
Erst im 20. Jahrhundert änderte sich alles – mit dem Aufschwung des Tourismus. In den 1950er-Jahren begann der gezielte Ausbau der touristischen Infrastruktur. Mallorca entwickelte sich vom Agrarland zur internationalen Urlaubsdestination.
Besonders die 1960er- und 1970er-Jahre brachten einen regelrechten Boom – neue Hotels, Straßen und Flugverbindungen verwandelten Mallorca in das, was es heute ist: eine der beliebtesten Ferieninseln Europas.
Mallorca ist weit mehr als Sonne, Strand und Sangria. Die Insel hat eine facettenreiche Geschichte, die in vielen Orten, Bauwerken und Bräuchen weiterlebt.
Ob antike Ruinen in Alcúdia, maurische Gärten in Palma oder alte Wachtürme entlang der Küste – wer genauer hinschaut, entdeckt überall Spuren vergangener Zeiten.
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