Urlaub in Johannesburg
Die Stadt Johannesburg wird von den Einheimischen auch Egoli (Stadt des Goldes), Jozi oder Joburg genannt. Mit mehr als 5 Millionen Einwohnern in der Metropolregion ist sie das größte Ballungszentrum im südlichen Afrika. Die Stadt liegt auf dem Highveld, einer flachen Hochebene auf ca. 1.700 m Höhe über Normalnull.
Inhaltsverzeichnis
- Urlaub in Johannesburg
- Johannesburg als Urlaubsziel
- Wie kommt man nach Johannesburg?
- Was kann man in Johannesburg unternehmen?
- Ausflüge außerhalb von Johannesburg
- Tour nach Pretoria
- Tipps für den Urlaub in Johannesburg
- Öffentlicher Nahverkehr
- Kriminalität in Johannesburg
- Südafrika - eine Welt in einem Land
- Essen und Trinken
- Unterkunft
- Johannesburg - ein zu Unrecht vernachlässigtes Urlaubsziel
Joburg ist die größte Stadt Südafrikas, aber nicht die Hauptstadt. Diese Funktion erfüllt das wenige Dutzend Kilometer nördlich gelegene Pretoria (gemeinsam mit Kapstadt im Süden).
Johannesburg hat ein sehr gesundes Klima. Es gibt keine Malaria. Den größten Teil des Jahres bewegen sich die Temperaturen um die +30°C. Die Hitze des Tages wird fast immer durch eine sanfte Brise gemildert. Aufgrund der Höhenlage kühlt es sich nachts ab, so dass man gut schlafen kann. Die Monate Juni bis August sind Wintermonate. Dann fällt kein Tropfen Regen. Nachts kann es leichten Bodenfrost geben.
Johannesburg als Urlaubsziel
Wer eine Pauschalreise nach Südafrika gebucht hat, kommt in den meisten Fällen in Johannesburg an und fliegt dort auch wieder ab. In Joburg selbst machen nur wenige Touristen Urlaub. Die meisten wollen so schnell wie möglich in den Krügerpark oder nach Durban oder Kapstadt. Das ist schade, denn sie verpassen viel. Joburg und seine Umgebung hat Sehenswürdigkeiten und Attraktionen zu bieten, die einzigartig für Afrika sind. Zwar ist die Stadt kaum Ziel einer Pauschalreise, es lohnt sich aber, ein paar Tage Urlaub in Johannesburg zu machen, um sich an die Höhe und das Klima zu gewöhnen (der größte Teil Südafrikas ist Hochland).
Wie kommt man nach Johannesburg?
Der internationale Flughafen Oliver Tambo liegt ein paar Dutzend Kilometer außerhalb der Stadt. Von dort verkehren Shuttlezüge (Gautrain) nach Sandton, dem neuen Stadtzentrum und Pretoria. Die Züge sind modern und sicher. Viele große Hotels bieten auch einen Shuttle-Service für ihre Gäste an und holen sie am Flughafen ab. Alternativ kann man auch ein Taxi nehmen. Die meisten Flieger aus Europa kommen am frühen Morgen an. Da mehrere Flugzeuge zur selben Zeit landen, kann es zu Staus bei der Pass- und Zollkontrolle kommen.
Was kann man in Johannesburg unternehmen?
Besucher, die zum ersten Mal Urlaub in Joburg machen, verschaffen sich am besten einen Überblick mit dem City Sightseeing Triebs. Die roten Busse mit dem offenen oberen Deck unternehmen eine Stadtrundfahrt durch die wichtigsten Vororte und die Innenstadt. Sie stoppen an Attraktionen wie dem Militärmuseum, dem Apartheidmuseum und dem Johannesburger Zoo. Das Ticket ist den gesamten Tag über gültig. Man kann an jedem Stop aussteigen, sich in Ruhe umsehen und die Rundfahrt mit dem nächsten Bus fortsetzen. Im Stadtzentrum mit seinen Wolkenkratzern und Bankgebäuden fühlt man sich nach Manhattan versetzt. Tagsüber ist das Zentrum sicher. Besucher können sich frei bewegen. Das Carlton Center ist ein mehr als 200 m hoher Wolkenkratzer. Man kann mit dem Aufzug bis in den 50. Stock fahren und von dort einen ungehinderten Rundblick über die City genießen.
Lohnenswert sind ein Besuch im South African Museum of Military History und im Apartheid Museum. Südlich des Stadtzentrums liegt der Themenpark Gold Reef City. Er stellt das Leben im alten Johannesburg zur Zeit der Goldgräber am Ende des 19. Jahrhunderts nach und ähnelt ein bisschen einem Western-Park. Dort wird unter anderem gezeigt, wie Gold gewonnen und in Barren gegossen wird. Besucher können einen echten Goldbarren nicht nur bestaunen, sondern sogar anfassen. Wer es schafft, den Barren mit einer Hand hoch zu heben, darf ihn behalten. Das ist bis jetzt aber noch niemand gelungen, weil der Barren zu glatt und schwer ist.
Wer auf seiner Pauschalreise nach Südafrika einen Stop in Johannesburg einlegt, sollte sich die Zeit nehmen, eine Tour nach Soweto, der großen Township im Westen von Johannesburg zu buchen. Dort begann 1963 der Widerstand gegen das Apartheidsregime. Verschiedene Veranstalter bieten geführte Touren nach Soweto an. Diese sind sicher. Ausflüge auf eigene Faust empfehlen sich nicht.
Unweit des Stadtzentrums liegt der Lion Park. Es handelt sich um einen Safaripark, in dem man mit dem eigenen Auto herum fahren kann. Zu sehen sind Antilopen, Giraffen, Zebras und Löwen. Der Park ist eine gute Vorbereitung auf die afrikanische Tierwelt in den großen Nationalparks des Landes.
Ausflüge außerhalb von Johannesburg
Hier gibt es eine Vielzahl von Zielen, die einen längeren Urlaub in der zu Unrecht touristisch vernachlässigten Metropole rechtfertigen würden. Touristen, die das unverfälschte Afrika erleben wollen, können das Suikerbosrand Nature Reserve besuchen. Das Schutzgebiet ist mehr als 130 Quadratkilometer groß und nur ca. 1 Autostunde östlich von Johannesburg entfernt. Dort kann man unberührte Natur mit der typischen Fauna und Flora des Highvelds (Hochlands) erleben. Es gibt Zebras, Antilopen und Leoparden zu sehen (wenn man Glück hat). Bemerkenswerte Pflanzen sind Aloen und Protea-Arten (Die Königs-Protea ist die südafrikanische Nationalblume). Die höchsten Erhebungen des Naturparks erreichen fast 2.000 m. Übrigens befindet sich das Suikerbosrand Nature Reserve unweit des malerischen Städtchens Heidelberg (das es in Südafrika noch ein zweites Mal gibt).
Ein völlig anderes Erlebnis, das die meisten wahrscheinlich überhaupt nicht mit Afrika in Verbindung bringen, ist ein Besuch der South African Mint in Centurion. Dort werden Banknoten gedruckt und Münzen geprägt. Das Unternehmen prägt nicht nur südafrikanische Rand (die örtliche Währung), sondern auch Währungen anderer Länder, darunter Pfund Sterling für Großbritannien. Die Einrichtung bietet geführte Besichtigungstouren an.
Tour nach Pretoria
Ein Urlaub in Johannesburg lässt sich gut mit einem Abstecher nach Pretoria verbinden. Die Winter-Hauptstadt Südafrikas ist sehr schön. Im Gegensatz zu Johannesburg ist Pretoria hügelig. In der Stadt wurden mehr als 80.000 Jacaranda-Bäume gepflanzt. Wenn sie im Frühjahr (November) blühen, ist die ganze Stadt in ein rosa Blütenmeer getaucht. Oberhalb der Stadt thront das Union Building. Es gilt als eines der schönsten Parlamentsgebäude der Welt. Teile davon können besichtigt werden.
Ungefähr 40 km westlich von Pretoria oder 50 km nördlich von Sandton liegt die Pelindaba Nuclear Research Facility. Dort wird der Atomreaktor Safari-1 betrieben, der größte Reaktor Afrikas. In der Nähe befindet sich ein Besucherzentrum mit interessanten Ausstellungen zur Atomenergie und der Geschichte ihrer Nutzung. Während der Apartheidära wurden in Pelindaba Atombomben gebaut, nach dem Ende der Apartheid aber wieder demontiert. Bis heute ist Südafrika das einzige Land, das seinen Status als Nuklearmacht freiwillig wieder aufgab.
Der Tswaing Meteoritenkrater ca. 40 km nordwestlich von Pretoria stellt ebenfalls ein lohnendes Ausflugsziel dar. Der Krater hat einen Durchmesser von mehr als 1 km und ist über 100 m tief. Er ist ähnlich eindrucksvoll wie der viel bekanntere Arizona-Krater in den USA. Am Grund des Tswaing Kraters, der vor ca. 220.000 Jahren durch den Einschlag eines Meteoriten entstand, befindet sich ein kleiner Salzsee. Der Krater liegt inmitten eines Naturreservats. Ein Wanderweg führt auf dem Rand des Walls um den Krater herum. Die Tour dauert ungefähr 1,5 Stunden.
Tipps für den Urlaub in Johannesburg
Es lohnt sich, auf seiner Pauschalreise für ein paar Tage in Johannesburg Station zu machen. Um den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen, sollten Touristen einige Dinge beachten. Die Währung Südafrikas heißt Rand (ZAR). Es empfiehlt sich nicht, bereits in Deutschland Euro gegen Rand einzutauschen. Vor Ort ist der Wechselkurs (1 Euro ca. 20 Rand) günstiger (außer direkt am Flughafen). In Johannesburg gibt es viele Bankautomaten. Sie werden ATM genannt. Dort kann man Rand zu einem günstigen Kurs und ohne Gebühren abheben. Kreditkarten werden fast überall akzeptiert. Wenn möglich sollte man mit Kreditkarte bezahlen. Am sichersten sind ATMs an belebten Orten oder in den Geschäftsräumen einer Bank. Vor der Anreise darf keinesfalls vergessen werden, sich um den Transfer vom Flughafen zum Hotel zu kümmern. Viele Hotels bieten einen Shuttle-Service an. Man kann auch ein Taxi der ACSA (Airport Company South Africa) buchen. Dafür gibt es einen extra Schalter im Flughafengebäude. ACSA Taxis sind offiziell registriert und benutzen Taxameter.
Öffentlicher Nahverkehr
Das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln in Johannesburg ist begrenzt. Im Stadtgebiet fahren PUTCO-Busse und die umliegenden Städte sind mit Johannesburg durch die S-Bahn (Metrorail) verbunden. Diese Verkehrsmittel sind jedoch nicht besonders sicher. Das trifft auch auf das am weitesten verbreitete Verkehrsmittel zu: Minibus Taxis. Davon gibt es wahrscheinlich mehr als 200.000 in Südafrika. Sie werden von 70 Prozent der Bevölkerung als Transportmittel genutzt. Unerfahrenen Reisenden wird nicht empfohlen, ein Minibus Taxi zu benutzen. Es zeigt nicht an, wohin es fährt, ist oft überbesetzt und in schlechtem technischen Zustand. Zudem gibt es häufig Überfälle auf Taxis.
Tipp
Am besten ist es, einen Mietwagen zu nehmen. Das Fahrzeug kann bereits vor der Ankunft online gebucht werden. Achtung, in Südafrika herrscht Linksverkehr!Bei Autopannen kann man den AA rufen (Automobilclub Africa). Er ist das örtliche Pendant zum ADAC. Wer in Südafrika selbst Auto fahren möchte, kann beim ADAC einen internationalen Führerschein beantragen.
Kriminalität in Johannesburg
Die Kriminalitätsrate in Johannesburg ist in den letzten Jahren gesunken, aber immer noch deutlich höher als in Deutschland. Das Stadtzentrum und die Vororte wie Sandton oder Rosebank sind tagsüber sicher. In die Townships wie Alexandra oder Soweto sollte man jedoch besser nicht auf eigene Faust fahren. In Begleitung ortskundiger Führer oder im Rahmen einer organisierten Tour ist es sicher. Durch umsichtiges Verhalten kann die Gefahr reduziert werden. Touristen sollten keine größeren Geldbeträge oder echten Schmuck bzw. teure elektronische Geräte mit sich führen. Die Autotüren immer verriegeln und die Scheiben nicht herunter kurbeln. Wegen der Gefahr von Überfällen darf man nach Einbruch der Dunkelheit an roten Verkehrsampeln (sie heißen Robot in Südafrika) vorsichtig weiterfahren. Dabei muss aber auf die Vorfahrt geachtet werden.
Tipp
Zur Orientierung empfiehlt sich, die App Google Maps zu benutzen, die auf fast jedem Smartphone installiert ist. Sie kann als Navi sowohl von Autofahrern als auch von Fußgängern benutzt werden.Wenn man sich verfahren oder verlaufen hat, ist es ratsam, nicht Passanten nach dem Weg zu fragen, sondern sich in einem Geschäft oder Tankstelle zu erkundigen oder sich an einen Polizisten zu wenden.
Südafrika - eine Welt in einem Land
Mit diesem Slogan wirbt das südafrikanische Amt für Tourismus. Kulturelle Vielfalt kann man aber auch in Johannesburg erleben. Die Metropole ist ein Schmelztiegel und beherbergt innerhalb ihres Gebiets Menschen aus vielen Ländern. Das Zentrum zwischen Jeppe und Bree St. ist geprägt durch viele Einwanderer aus Äthiopien, Eritrea und Somalia. Viele Restaurants und Geschäfte zeigen Schilder in amharischer Schrift. Der Stadteil Yeoville im Nordosten ist bekannt als "Little Kinshasa". Dort gibt es viele Bars und Restaurants mit Spezialitäten aus dem Kongo und Kamerun. Fordsburg im Westen ist Heimat einer indischen Gemeinschaft. Dort locken indische und pakistanische Restaurants mit leckeren Gerichten. Im Stadtteil Cyrildene erstreckt sich Johannesburgs China Town. Besucher fühlen sich dort plötzlich nach Asien versetzt. Überall wird chinesisch gesprochen. Nur die Straßenschilder sind auf Englisch. Nahe des Zentrums, in Hillbrow, leben sehr viele Nigerianer.
Tipp
Im Stadtgebiet von Johannesburg gibt es mehrere Flohmärkte, auf denen man sehr schöne Souvenirs und folkloristische Sachen kaufen kann.Essen und Trinken
Das einheimische Bier zum Beispiel "Castle Lager", "Lion Lager" oder "Carling Black Label" ist von sehr guter Qualität. Südafrikanische Weine gehören zu den besten der Welt. Südafrikaner lieben Fleisch, besonders Rindfleisch. Pap en boerewors (Maisbrei und Rinder-Bratwurst) gilt fast als Nationalgericht. Dazu gibt es geschmorte Zwiebeln und Tomaten. Grillen (Afrikaans Braai) ist sehr beliebt. Das Rindfleisch hat eine gute Qualität, weil die Rinder auf der Weide gehalten werden. Auch Obst und Gemüse schmeckt sehr gut, weil fast alles im Freiland gedeiht.
Unterkunft
Bei einer Pauschalreise ist natürlich die Unterkunft mit dabei. Wer selbst buchen möchte, hat eine riesige Auswahl. Es gibt Luxushotels zu Preisen wie in Europa, aber auch einfache Hotels oder Apartments. Bei Touristen sind B & B Unterkünfte (Bed & Breakfast) sehr beliebt. Es handelt sich um Privatzimmer, die oft ein sehr hohes Niveau haben. Südafrikaner sind sehr gastfreundlich. Wenn man einen Aufenthalt in einem B & B bucht (Der AA hat gute Angebote, auch online), wird man oft in den Alltag der Gastfamilie integriert. Eine Einladung zum Braai (Grillen) ist dabei sehr wahrscheinlich.
Johannesburg - ein zu Unrecht vernachlässigtes Urlaubsziel
Wenn von einer Pauschalreise nach Südafrika die Rede ist, denken die meisten an Kapstadt, Durban am Indischen Ozean oder den Krügerpark. Obwohl Reisende bei ihrer Pauschalreise in Johannesburg ankommen und von dort auch wieder abfliegen, halten sie sich in der Metropole nicht auf. Das ist schade, denn in Johannesburg pulsiert das Leben. Die afrikanische Großstadt hat viele interessante Dinge zu bieten. Es lohnt sich, nach der Ankunft erst einmal für 2 oder 3 Tage in Johannesburg Station zu machen, sich umzusehen und an das Klima und die Höhe zu gewöhnen. Langweilig wird der Aufenthalt in Egoli, der Stadt des Goldes, mit Sicherheit nicht!
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